Edelstahl

1. Warum gerade Edelstahl i?

In jedem Schwimmbad werden Sie irgendwo Edelstahl finden. Und wenn es nur ein paar Schrauben und Muttern sind. Zwar kann man heute vieles auch aus anderen Materialien, z. B. aus fvz Stahl herstellen, doch Edelstahl hat noch immer seine Domänen:


Festigkeit und Stabilität
keine oder nur geringe Verschleißerscheinungen bei Beanspruchung
korrosionsbeständiger als andere Metalle wie Aluminium, Kupfer oder Messing
optische Vorteile durch polierte, glänzende Oberfläche
Umwelt schonend, durch Langlebigkeit und 100% Recycling-Fähigkeit
Ressourcen schonend, da ein sehr hoher Schrottanteil verarbeitet wird.
leicht zu reinigen
hygienischer als alternative Materialien
Frostsicherheit


2 Werkstoff 1.4301 (oder auch V2A)

In den Anfangsjahren des Schwimmstegbaus der beliebteste Werkstoff aus Edelstahl.
Der 1.4301 gehört, wie auch alle folgend beschriebenen Werkstoffe, zu den austenitischen Stahlsorten, spricht also nicht auf einen Magneten an. Mit einem solchen Magneten können Sie also auch bestens nachprüfen, ob es sich wirklich mindestens um einen Werkstoff der Güte 1.4301 handelt.

Beachten Sie dabei jedoch, dass es in verformten Bereichen aufgrund der Gefügeveränderung des Edelstahls zu leichtem Ansprechen des Magneten kommen kann. Hauptbestandteil ist schließlich zu fast 70% Eisen.
Die Beständigkeit erhalten alle Edelstahlsorten durch Ihre Legierung. Beim 1.4301 besteht diese Legierung aus ca. 18% Chrom und 10% Nickel. Hinzu kommt als Herstellungs bedingte Beimischung noch ein Anteil von höchstens 0,07% Kohlenstoff. Für die Beständigkeit sind nur Chrom und Nickel wichtig.


3. Werkstoff 1.4401/1.4404/1.4571 (oder auch V4A)

Diese Werkstoffe sind höher legiert als der V2A und somit auch beständiger gegen Salzangriffe. Der V4A enthält einen Chromanteil von 16,5 bis 18,5%, Nickel von 10 bis 13%, und zusätzlich Molybdän in der Größenordnung von 2,0 bis 2,5%. Leider ist durch die höhere Legierung auch der Preis für diese Werkstoffgruppe höher als für den V2A. Die Preisdifferenz liegt bei circa 40% für das Rohmaterial. Grundsätzlich sind sowohl V2A als auch V4A in Blech- oder Rohrform auf dem Markt problemlos zu erhalten. Einsatzgebiet für den V4A sind sowohl öffentliche als auch private Bereiche, wobei der Edelstahl auch schwierigen Wasser- und Atmosphärenverhältnissen widersteht.


4. Korrosion von Edelstahl

Oft hört man in diesem Zusammenhang vom Kunden den Begriff „Edelstahl Rostfrei“, und im gleichen Atemzug die Bemerkung „Edelstahl kann doch gar nicht rosten“. Da liegt von der Kundenseite die Vermutung nahe, es handele sich um einen Material- oder Verarbeitungsfehler des Herstellers. Nun lassen sich Fertigungsfehler sicherlich nicht zu 100% vermeiden, sie sind jedoch sehr, sehr selten. Auch wenn Ihr Kunde es nicht gerne hören wird, so sind zumeist Wasserqualität oder äußere Einflüsse für die Verfärbung bzw. Rostbildung verantwortlich. Wie bereits oben erwähnt, besteht auch Edelstahl zum größten Teil aus Eisen und ist eben nicht rostfrei, sondern in einem durch seine Legierung bestimmten Rahmen rostbeständig.


Ausschlag gebend für diese Beständigkeit ist eine Oxidschicht, die sich mit Hilfe der enthaltenen Chromanteile an der Oberfläche des Edelstahls bildet. Diese, Passivschicht genannte, Oberfläche schützt den Stahl dauerhaft vor Korrosion. Wird diese Passiv-schicht jedoch zerstört, verliert der Edelstahl auch seine Beständigkeit.


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